Die Kampfmaschine im Sand - Der Dünen-Sandlaufkäfer

Ich hatte gehofft, einmal einen Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) fotografieren zu können. Ich hatte allerdings nicht erwartet, ihn in meiner unmittelbaren Umgebung zu finden.

Dünen gibt's hier zwar kaum, aber in dem Gebiet, in dem ich gerne unterwegs bin gibt es große Sandheideflächen und dort scheint er sich ebenfalls wohl zu fühlen.

Der Dünen-Sandlaufkäfer ist ein Bewohner trockenwarmer Sandflächen und Sandgruben. Am aktivsten ist Cicindela hybrida wenn die Temperatur über den Sandflächen auf 30 bis 40 Grad Celsius steigt. Wenn die Oberfläche des Bodens allerdings zu heiß wird, stehen die Sandlaufkäfer wie auf Zehenspitzen auf ihren langen Beinen und halten ihren Körper in die kühlere Luft.

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Aus der Nähe betrachtet, sieht der 1 - 1,6 cm große Käfer wunderschön aus. Er ist kupferbraun bis grünlich gefärbt und hat eine cremefarbenen Zeichnung auf den Flügeldecken. Abhängig vom Lichteinfall kann man einen metallischen Glanz in allen Regenbogenfarben sehen. 

Das "Aus der Nähe Betrachten" gestaltet sich allerdings gar nicht so einfach. Er ist recht scheu und fliegt blitzschnell weg, um dann nur wenig entfernt wieder zu landen. Noch schwieriger ist es allerdings, ihn im Sucher der Kamera zu verfolgen. Er rast nämlich mit hoher Geschwindigkeit kreuz und quer über den heißen Sandboden auf der Jagd nach Insekten und Spinnen, die er mit den großen Facettenaugen erspäht. Seine Beute besteht aus Ameisen, anderen Käfern, Spinnen und eigentlich allem, was er mit seinen mächtigen Beißwerkzeugen erwischen kann. Nur gelegentlich bleibt er stehen, richtet sich hoch auf dem Sand auf und beobachtet seine Umgebung. Sobald er Beute entdeckt, flitzt er wieder blitzschnell los. 

Den Käfer kann man von April bis Oktober finden. Die Larven leben in Röhren im Sand, an deren Eingang sie auf Beute warten. Auch sie ernähren sich von vorbeilaufenden Spinnen und Insekten.

Der ähnlich gefärbte Berg-Sandlaufkäfer (Cicindela silvicola) kommt in ähnlichen Gebieten vor. Charakteristisch für den Berg-Sandlaufkäfer ist, dass er auch am Kopf, zwischen den Augen, behaart ist. 

Der Wald-Sandlaufkäfer oder auch Heide-Sandlaufkäfer (Cicindela sylvatica) sieht ebenfalls ähnlich aus, hat aber eine schwarze Oberlippe.

Schließlich gibt es noch den Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris). Er ist nicht zu verwechseln, da er grünlich metallisch gefärbt ist und zudem kupferrote bis grünliche Beine hat.

Gefährdung und Schutz

Cicindela hybrida ist "Gefährdet" - RL 3 / besonders geschützt nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)

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