Eine Frühjahrsbotin - Die Große Weiden-Sandbiene

Bei meinem heutigen Ausflug fiel mir auf einer sandigen Fläche eine Bewegung auf. Es war das leuchtende Gelb, was mir zuerst ins Auge stach.
Wie sich herausstellte war es eine Weiden-Sandbiene, die an ihren Hinterbeinen hellgelben Pollen gesammelt hatte. Sie war damit beschäftigt, eine Höhle in den Sandboden zu graben.
Die Große Weiden-Sandbiene (Andrena vaga) ist bereits früh im März zu sichten und damit eine der ersten Wildbienen des Jahres. Ihre Flugzeit ist von März bis Mai.
Die Große Weiden-Sandbiene ist anhand ihrer charakteristischen grau-weißen Behaarung relativ leicht zu erkennen. Man kann sie aber leicht mit der Grauschwarzen Düstersandbiene (Andrena cineraria) verwechseln. Letztere hat ein schwarzes Band zwischen den Flügeln, das ich bei dieser Biene nicht gesehen habe. Deshalb tippe ich auf die Große Weiden-Sandbiene.
Sie lebt oligolektisch (= auf eine Pflanzenfamilie spezialisiert), zum Pollensammeln ist sie auf verschiedene Weidenarten (Salicaceae) angewiesen. Aufgefallen ist sie mir tatsächlich zunächst aufgrund der leuchtend hellgelben Pollen, die sie an ihren Hinterbeinen und den Thoraxseiten sammelt.
Das Reich der Sandbienen
Ihre Nester baut die Große Weiden-Sandbiene auf kahlen oder nur leicht bewachsenen Flächen in sandigen Böden.
Dort gräbt sie Höhlengänge mit einer Tiefe von bis zu 60 Zentimeter. Die Weibchen bauen jeweils ihr eigenes Nest, nisten jedoch häufig in näherer Umgebung zueinander. Ihre Nester finden sich oft als Ansammlung von kleineren bis größeren Kolonien von gemeinschaftlich nistenden Weibchen. In den Gängen befinden sich bis zu acht Brutzellen, in welchen die Eier abgelegt werden.
Die Brutzellen werden durch mehrere Sammelflüge am Tag mit Weidenpollen als Proviant versorgt. Bei jedem Verlassen schüttet das Weibchen den Nesteingang mit Sand zu, so dass sich dort kleine Sandhaufen bilden. In den Brutzellen entwickeln sich die Larven im Laufe des Jahres und im folgenden Frühjahr schlüpfen dann die fertigen Bienen aus den Höhlengängen.
Verbreitung und Gefährdung
In Deutschland zählt Andrena vaga zu den häufigen Wildbienenarten und wird (noch) als ungefährdet eingestuft.

