Zwei Meister der Tarnung
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Hinweis: sie ist in der Mitte, im unteren Viertel des Bildes.
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Die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) ist wirklich gut getarnt. Ödlandschrecken sind Meister der Tarnung und am Boden kaum zu finden, da sie sich in der Färbung dem Untergrund hervorragend anpassen können.
Sie verlässt sich übrigens weitestgehend auf ihre perfekte Tarnung. Statt, wie andere Heuschrecken, wegzuspringen, duckt sie sich lieber auf den Boden und ist so für Feinde kaum zu erkennen. Die blauen Hinterflügel sind beim Sitzen ja gut unter den Deckflügeln versteckt und erst im Flug zu sehen.
Die Blauflügelige Ödlandschrecke ist, wie ihr Name besagt, auf Ödland in Form von Sand- bzw. Kiesgruben, Binnendünen oder auf nur spärlich bewachsenen Trockenrasen angewiesen. Leider verschwindet dieser Lebensraum immer mehr. Wird dieser nicht mehr als Weideland genutzt, verbuscht er nach und nach. Will man der Ödlandschrecke und vielen anderen Tierarten, die auf Offenland angewiesen sind, helfen, muss man geeignete Biotope offen halten und die verbliebenen Inseln miteinander vernetzen.
Erwachsene Tiere kann man von Juli bis in den November hinein finden. Ihre Nahrung besteht aus Gräsern und krautigen Pflanzen.
Schutz und Gefährdung
Auf der Roten Liste Hessen ist die Art als gefährdet eingestuft. In Deutschland ist sie auf der Vorwarnliste vermerkt. Gem. Bundesnaturschutzgesetz ist die Blauflügelige Ödlandschrecke besonders geschützt.
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Und noch eine Meisterin der Tarnung habe ich heute entdeckt. Weshalb die Schwebfliege da so komisch an der Blüte herumhing, habe ich erst beim zweiten Hinsehen erkannt. Sie war die Beute einer Veränderlichen Krabbenspinne (Misumena vatia) geworden.
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Ihren Namen hat die Krabbenspinne bekommen, weil ihre beiden Vorderbeinpaare sehr kräftig und lang sind, wodurch sie eher einer Krabbe ähnelt. Die Namensgebung verweist außerdem auf die Tatsache, dass die Weibchen ihre Körperfarbe aktiv wechseln können - eine perfekte Möglichkeit zur Tarnung. Wie meisterlich sie diese Tarnung beherrscht, lässt sich auf den Fotos erahnen. Man sieht auf dem Foto nur den vorderen Teil der Spinne mit den langen "Krabbenbeinen". Bei flüchtigem Hinschauen kann man die Spinne praktisch nicht entdecken.
Krabbenspinnen bauen keine Fangnetze, sondern lauern auf Blüten und Blättern auf Beutetiere. Auch vor großen und wehrhaften Insekten wie Bienen und Wespen scheut sie nicht zurück. Mit den kräftigen, langen vorderen Beinpaaren packt sie ihre Beute blitzschnell, lähmt sie mit Gift und saugt sie aus.
Die Veränderliche Krabbenspinne kommt überall in Europa vor. Sie liebt sonnenexponierte, trockene, eher vegetationsarme Lebensräume wie Sandmagerrasen, Trockenrasen, Ödland.
Schutz und Gefährdung
Die Veränderliche Krabbenspinne gilt als nicht gefährdet und ist nicht unter Schutz gestellt.




